Für den Kauf des Casinos in Las Vegas mit 3000 Zimmern investierte die Deutsche Bank rund vier Milliarden Dollar zzgl. 1 Milliarde Schuldenübernahme. Nun übernimmt Blackstone es für 1,73 Mrd Dollar (1,26 Milliarden Euro).
Neuer Besitzer ist die weltweit größte Investmentgesellschaft Blackstone Group. “Blackstone erkennt den Wert und das Potenzial in der Cosmopolitan und Las Vegas, und freut sich darauf, auf dem bisherigen Erfolg aufzubauen”, Tyler Henritze, Senior Managing Director des Unternehmens, in einer Erklärung.
Blackstone, besitzt 81 Milliarden Dollar Immobilienvermögen weltweit und beschreibt sich selbst als die größte opportunistische Immobilien-Investmentgesellschaft der Welt (“Heuschrecke”). Das Unternehmen investiert in Käufe von unterdurchschnittlichen Immobilien und verkauft dann nach deren Wertsteigerung. Sie besitzen fast 1.000 Häuser in Nevada und den gehobene Bürokomplex des Hughes-Centers in Las Vegas sowie einen kleinen Teil der Caesars Entertainment Corp. Quelle
Blackstone
Den Vorsitz des Aufsichtsrates hat der Gründer der Firma Stephen A. Schwarzman inne, der gleichzeitig auch Chief Executive Officer ist.
Verflechtungen:
Im Finanzkrisenjahr 2007 verdiente Stephen Schwarzman, Chef des Finanzinvestors Blackstone, 702 Millionen Dollar durch Aktienzuteilung beim Börsengang seines Unternehmens. Das Geld wurde Schwarzman nicht durch eine Kontrollinstanz genehmigt, sondern durch ihn selbst.
Blackstone wurde 1985 von Peter G. Peterson und Stephen A. Schwarzman mit einer Bilanzsumme von nur 400.000 US-$ und vier Mitarbeitern gegründet. Peterson und Schwarzman lernten sich bei Lehman Brothers kennen. Als Lehman Brothers in Schwierigkeiten kam und schließlich verkauft wurde, verließen beide das Unternehmen und gründeten Blackstone. – Lehman Brother: Die Lehman-Krise 2007 hatte sich von Amerika rund um den Globus ausgebreitet und letztlich die gesamte Weltwirtschaft lahmgelegt . Siehe: Finanzkrise: Europäische Banker lassen sich ihre Schandtaten mit Millionen versüßen
Blackstone ist heute ein weltweit führender bankenunabhängiger Finanzinvestor: Die Februar-Ausgabe 2008 des „Private Equity International“ berichtet, dass Blackstone im Besitz des weltgrößten Private Equity Fonds mit einem Volumen von 21,7 Mrd. US-$ ist und auch den größten Immobilienfonds mit zehn Mrd. US-$ aufgelegt hat. – Folgende Kennzahlen wies Blackstone für 2007 aus: 45 Unternehmen mit 83 Mrd. US-$ Umsatz und 375.000 Mitarbeiter weltweit. Seit 1985 besaß Blackstone insgesamt mehr als 100 Unternehmen im Wert von mehr als 190 Mrd. US-$. Das Unternehmen, das weltweit mehr als 700 Mitarbeiter beschäftigt, investiert in Private Equity, Immobilien, Dachfonds in Zusammenhang mit Hedgefonds und Unternehmensanleihen. Es verfügt zudem über eine Sparte Unternehmensberatung („Corporate Advisory“) Quelle
Blackstone hat Beteiligungen an :
Zum Jahresende 2007 war Blackstone an insgesamt 44 Unternehmen beteiligt.(Wikipedia)
- Industrie: TRW Automotive, Nalco, Freescale Semiconductor
- Glas: Gerresheimer
- Medien- und Unterhaltungsbranche: Merlin Entertainments Group, Universal Orlando Resort, Cineworld, Houghton Mifflin, SeaWorld
- Energie und Entsorgung: Allied Waste, Texas Genco
- Verpackung: Graham Packaging
- Telekommunikation: Deutsche Telekom, Aktienanteil von 4,5 %
- Finanzen: Allianz SE, Aktienanteil von 5,3 %
- Gesundheitswesen: Southern Cross Healthcare
- Gastronomie: Spirit Group
- Kunststoffindustrie: Klöckner Pentaplast
- Mode: Jack Wolfski
Zur Allianz gehört eine Tochtergesellschaft: Euler Hermes. Hermesdeckungen sind die umgangssprachliche Bezeichnung für Exportkreditversicherungen der Bundesrepublik Deutschland zugunsten deutscher Exporteure und Kreditinstitute. Eine schlechte Zahlungsmoral von Kunden gilt als das größte Risiko für Unternehmer, vor allem, wenn sie im Ausland investieren. Der deutsche Staat hilft ihnen deshalb – und kann dazu sogenannte Hermesbürgschaften übernehmen: Export-Kredit-Garantien – Finanzschäden des Investors werden dann ausgeglichen. Natürlich mit Steuergeldern. Mehr Informationen: Rüstungsgüter gegen Rohstoffe- besichert durch Steuergelder und Weltherrschaft weniger Konzerne – wer mit wem?
Laut eigenen Angaben plant Blackstone, verstärkt Geschäfte in Europa zu tätigen. Im „International Advisory Board“ des Unternehmens sind daher unter anderem Roland Berger (als „Chairman of Blackstone Germany“) und Ron Sommer vertreten.
Blackstone und die Deutsche Telekom:
In den letzten Jahren haben sich viele wichtige Personen aus Wirtschaft und Politik dem Geschäft der Finanzinvestoren zugewendet. So auch der Ex-Chef der Deutschen Telekom, Ron Sommer.
2006 erwarb die Blackstone Group 4,5 Prozent der Deutschen Telekom. Für die 191,7 Millionen Telekom-Aktien zahlte Blackstone insgesamt 2,68 Milliarden Euro. Der Anteil der KfW an der Telekom verringerte sich durch diese Transaktion auf 17,3 Prozent. In Dezember 2012 reduzierte Blackstone seine Aktienbeteiligung von rund 4,5 Prozent am Grundkapitel der Deutschen Telekom auf unter drei Prozent.
Einige aktuelle Meldungen aus 2014
20.03.2014: Mit Blackstone ist ein weiterer US-Finanzinvestor bei Scout24 eingestiegen. Die neuen Eigner planen, die Onlineportal-Gruppe zu filetieren. So ist etwa ein Börsengang von ImmobilienScout24 geplant. Die Deutsche Telekom als ehemaliger Scout-Eigner prüft weitere Verkäufe von Online-Töchtern. Quelle
23.04.2014: Die Immobilientochter des Versicherungskonzerns Allianz hat für 300 Millionen Euro das Düsseldorfer Einkaufszentrum ‘Kö-Galerie’ erworben. Verkäufer waren der US-Investor Blackstone, der 88 Prozent hielt, und der Hamburger Einkaufscenter-Betreiber ECE (Otto, Hamburg), der die Einkaufsmeile weiterhin managen wird. Quelle
Aktuell hat nun, wie die Deutsche Bank bekannt gab, Blackstone das Kasino in Las Vegas gekauft. Profitabel war es nie: jährlich wurde ein Verlust von 100 Millionen Dollar verbucht. Siehe Milliarden-Investment..Deutsche Bank besitzt ein Casino in Las Vegas !
Danach hat die Deutsche Bank mit seinem Kasino 3,27 Milliarden Dollar verzockt. Mit Geschäften außerhalb des Kerngeschäfts hat die Bank Berichten zufolge in den vergangenen zwei Jahren Verluste von 9,5 Milliarden Dollar gemacht.
Aus dem Geschäftsbericht der Deutschen Bank “Zwischenbericht zum 31. März 2014”
- Die Konzernerträge beliefen sich im ersten Quartal 2014 auf 8,4 Mrd € und waren damit um 11 % niedriger als im Vergleichsquartal des Vorjahres.
- Das Ergebnis vor Steuern in Höhe von 1,7 Mrd € ist gegenüber dem ersten Quartal 2013 um 30 % gefallen.
- Der Gewinn nach Steuern reduzierte sich nach 1,7 Mrd € im ersten Quartal 2013 auf 1,1 Mrd € im Berichtsquartal.
Deutsche Bank erhöht Kapital und bekräftigt Strategie 2015+
Aus dem Pressebericht vom 18.05.2014: “Die Deutsche Bank (XETRA: DBKGn.DE / NYSE: DB) hat heute eine Kapitalerhöhung im voraussichtlichen Volumen von rund 8 Mrd Euro angekündigt. Die Kapitalerhöhung beinhaltet eine Emission unter Ausschluss des Bezugsrechts von 1,75 Mrd Euro, die bereits bei einem Ankerinvestor platziert worden ist, sowie eine Bezugsrechtsemission, die von einem Bankenkonsortium vollumfänglich garantiert ist. Die Bezugsrechtsemission wird voraussichtlich ein Volumen von 6,3 Mrd Euro haben.(…) Jürgen Fitschen und Anshu Jain, Co-Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, sagten: „Heute starten wir ein Paket an Maßnahmen, mit denen wir den Anspruch der Deutschen Bank bekräftigen wollen, die führende kundenorientierte globale Universalbank zu sein. Wir stärken unser Kapital maßgeblich, verbessern unsere Wettbewerbsposition weiter und investieren in gezielte Wachstumsinitiativen in unseren Kerngeschäftsbereichen.“ (…)
Forcierte Investitionen
Die Bank startet ein Programm für ein beschleunigtes Wachstum in vier wichtigen Bereichen:
1. Beschleunigung eine fokussierten Wachstumsstrategie am US-Markt durch die Einstellung zusätzlicher Führungskräfte.
2. Investitionen von rund 200 Mio Euro über die nächsten drei Jahre in digitale Banking Kapazitäten in PBC.
3. Einstellung von bis zu 100 Führungskräften für die Bereiche Advisory und Kundenbetreuung, um multi-nationale Unternehmen zu unterstützen.
4. Erhöhung der Anzahl der Kundenbetreuer in wichtigen Wealth Management Märkten um 15% in den nächsten drei Jahren.
Acht Milliarden Euro will das Geldhaus an neuen Aktien ausgeben. Einen Großteil davon kauft ein Scheich aus dem arabischen Emirat Katar.
Hamad Bin Dschassim Al Thani – Der arabische Vermögensberater
Er leitet Katars Staatsfonds, ist Außen- und Premierminister. Stück für Stück kauft er sich nun in Europa ein, zum Beispiel die Mehrheit an der Luxemburger Sparte der Dexia-Gruppe, die im Oktober 2011 verstaatlicht wurde. Für das Geschäft mit vermögenden Privatkunden legte Al Thani 730 Mio Euro auf den Tisch. Im selben Monat hatte seine Beteiligungsgesellschaft bereits das Private Banking der belgischen KBC Bank übernommen, zu der auch die Münchner Adresse Merck Finck gehört. Die Herrscherfamilie war schon in der ersten Welle der Finanzkrise 2008 als Retter angeschlagener Banken aufgetreten. Al Thanis private Anteile sowie die Papiere im Staatsfonds machen Katar zum größten Aktionär der britischen Bank Barclays. 2008 stieg der von Al Thani geleitete Fonds nicht nur dort, sondern auch bei der strauchelnden Credit Suisse ein. Privat hat Al Thani sein Geld auch noch bei der Fluggesellschaft Qatar Airways und in dem britischen Kaufhaus Harrods angelegt. Quelle
Sein Ziel: die Zukunft des Emirats sichern.
Nun also die Deutsche Bank! In einem ersten Schritt investiert er in die Deutsche Bank alsAnkerinvestor 1,75 Milliarden Euro. Der Scheich ist nicht nur reich an finanziellen Mitteln, sondern auch an Einfluss: Viele Jahre lang gehörte er der Regierung des Emirats Qatar an. Bis 2013 war er außerdem Verwalter der staatlichen Investmentgesellschaft des Golf-Emirats. Und die ist unter anderem Großaktionärin beim Volkswagen-Konzern. Aber auch privat hat sich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani an Unternehmen beteiligt – wie eben jetzt an der Deutschen Bank. Rund sechs Prozent der Anteile wird er künftig wohl halten. Quelle
Qatar rüstet für 23 Milliarden Dollar auf
Für Hubschrauber, Lenkraketen und andere Waffen möchte Qatar rund 23 Milliarden Dollar investieren. In Frankreich gab das Verteidigungsministerium bekannt, dass Qatar 22 militärische Transporthubschrauber NH90 von einer Airbus-Tochter für rund zwei Milliarden Euro kaufen wolle. Außerdem solle Airbus zwei Tanker nach Qatar liefern. Zuletzt war Qatar wegen der Unterstützung islamistischer Gruppen bei seinen arabischen Verbündeten zunehmend unter Druck geraten. Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain hatten vor Kurzem ihre Botschafter aus dem Golfstaat abgezogen. Quelle
Qatar und FIFA
Bei der Vergabe der Fußball-WM 2022 an das Golf-Emirat Qatar ist laut einem Bericht der englischen Zeitung The Telegraph bestochen worden. Der frühere Vizepräsident des Weltfußballverbands Fifa, Jack Warner aus Trinidad und Tobago sowie seine Familie, hätten kurz nach der Entscheidung umgerechnet fast 1,5 Millionen Dollar bekommen, schreibt die Zeitung. Das Geld sei von einer Firma des katarischen Fußball-Offiziellen Mohammed bin Hammam gekommen. Die Zeitung beruft sich auf ihr vorliegende Dokumente. [Lesen Sie dazu FIFA für den Public Eye Award 2014 nominiert]
. „Die Bank ist bemüht, sich zum Wohle der Aktionäre auf gewinnbringende Art von Bereichen zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören“, sagte Pius Sprenger, der bei dem Finanzinstitut für Geschäfte außerhalb des Kerngeschäftes zuständig ist.
Und eine Gehaltserhöhung für 2013 für Jain und Fitschen gab es auch, und zwar in Höhe 2,7 Millionen Euro. Die Vorstandschefs der Deutschen Bank verdienten je 7,5 Millionen Euro, obwohl es noch hieß, dass die Deutsche Bank bis 2015 jährlich 4,5 Milliarden Euro sparen wolle.
Das große Fressen hat längst begonnen, Blackstone und Qatar.
© Copyright 2014 Netzfrau Doro Schreier
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