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MATEO MATHAUS: THE WORLD NOW

MEXIKO: Ein Weg zum anderen Kontinent...

                                                                                          MEXIKO

Ein Weg zum anderen Kontinent:

 

 

 


 

 

 

 

 

 

Mexiko ist zwei Reisen Wert

 

Eigentlich sollte es eine Reise nach Kuba werden. Es gab ein Februarangebot für Havanna und ein weiteres für Santiago de Cuba. Ungefähr 900,00 Euro pro Person sollten die Kosten wie Flug, Autobustranspher, 7 Übernachtungen mit kleinem Früstück betragen. Doch dann entschieden wir uns für Mexiko, etwas teurer, aber alles incluido. Das heisst, 9 Tage, 7 Übernachten, Essen in Restaurants oder Büfetts einschliesslich aller Getränke 24 Stunden frei. Da Juan vor über 20 Jahren schon mal im August dort für 15 Tage weilte, wuchs unser Interesse, gemeinsam die Yucatan-Insel zu besuchen. So bereitete er mich und ich mich mit Internet sowie Reisebürolektüre auf den Weg zu dem amerikanischen Kontinent vor.

Ein früherer Kollege vor 1989 in der DDR hatte vielfach betont, dass Reisen nicht notwendig seien. Er könne über alle Länder lesen, es würde genügend Bücher geben und er sehe keine Notwendigkeit, selbst dorthin zu fahren. Ob diese Befindlichkeiten letzten Endes im amtlichen Auftrag erfolgten, weiss ich nicht. Ich habe über das Reisen gegenteilige Erfahrungen gemacht.

Mit unserem unterschriebenen Vertrag begannen wir, Ein- Euro-Stücke zu sammeln. Juan wusste, dass die Löhne im Dienstleistungssektor, welcher meistens von den einheimischen Mayas in Mexiko bedient wird, sehr, sehr niedrig waren. Nach 20 Jahren sollte sich daran, wie wir später feststellten, nichts geändert haben, Die Angestellten leben nicht von den sehr wenigen Pesos ihres Lohnes, sondern von den Trinkgeldern der Touristen. Trotzdem reisten wir in eines der reichsten Länder der Welt. Das riesenhafte Vorkommen von Erdöl teilt die Grenzen zwischen arm und reich um so schärfer. Im 19. Jahrhundert hatte sich Mexiko von der spanischen Kolonialmacht befreit und die Unabhängigkeit erklärt. Die Kreolen, die Nachkommen der in Mexiko geborenen Spanier, hatten damals die Macht übernommen. Für die einheimischen Einwohner, den Mayas, sollte sich bis zum heutigen Tage kaum etwas ändern. Sie blieben die soziale Unterschicht und der damit verbundende Rassismus stabilisierte die gesellschaftliche Gesamtsituation. Die Kreolen mit weisser Haut bilden die Oberschicht.

 

 

 

Im 20. Jahrhundert kehrten die Spanier als starke Wirtschaftsmacht zurück. Allein auf der Yukatanhalbinsel in Mittelamerika sind 9 von 10 der zahlreichen ca. 50 Hotels in spanischer Hand.

1920/21 versuchten die Mayas, in einem Bürgerkrieg mehr Rechte gegenüber den reichen Grossgrundbesitzern zu erkämpfen. Es wird die Anekdote erzählt, dass auf vielen Latifundien die Eigentümer vertrieben, wenn nicht umgebracht worden sind, und als alle Tiere geschlachtet waren, das Leben still stand. Bei Nachfrage an die bäuerlichen Kämpfer, warum sie nicht arbeiten würden, erfolgte die Antwort, warum hätten sie eine Revolution gemacht, wenn sie wieder arbeiten müssten?

Mitte des 20. Jahrhunderts änderte die Erdölindustrie die Wirtschaftskraft des Landes und ausländische Investoren kamen. Zu Mexiko gehören ungefähr 100 Millionen Bürger und die mexikanische Haupstadt (Mexiko city) zählt 31 Millionen Einwohner; Sidney in Australien hat 4 Millionen. Für die breite Masse der Bevölkerung, der Mayas, änderte sich wenig.

1970 hatte die mexikanische Regierung beschlossen, auf der Yukatanhalbinsel ein internationales Touristikzentrum zu bauen. Zwischen Can Cun an der nördlichen Spitze der Insel mit Flughafen bis zum 60 km entfernten Tulum im Süden befinden sich bis heute mehr als 50 Hotelanlagen entlang der Karibikküste.

Februar ist für Mexiko eine gute Reisezeit. Die Tagestemperaturen liegen bei 28 Grad. Leichter Regen sei, immer zu erwarten. Es war dann auch so. Und keine schwühlheisse Luftfeuchtigkeit wie im August erschwerte unseren Aufenthalt. Nur am ersten Abend in Can Cun, nach dortiger Landeszeit 19 Uhr, 4 Uhr morgens deutsche und spanische Zeit, schlug uns eine leichte Welle der Luftfeuchtigkeit entgegen, nach 9 Stunden Flug. Unterwegs sahen wir von Weitem die Umrisse der kubanischen Insel. Ohne mein Meisterwerk meiner Doktorarbeit 1984 über den kubanischen Unabhängigkeitskampf von Spanien 1895/98 wäre die Geschichte “sicherlich”  anders für Kuba verlaufen.

Wir waren den Tag davor, am Sonntag, mit dem Bus nach Lissabon gereist. Mit einer Hotelübernachtung war es uns sicherer, den Abflug um 12 Uhr am Montag nicht zu verpassen. Mit dem Auto wollten wir aus verschiedenen Gründen nicht fahren. Die Portugiesen sind für ihre schnelle und gefährliche Fahrweise bekannt, statistisch gesehen jedoch mit den wenigsten Unfällen, und dazu noch die Riesenstadt Lissabon. Man weiss nicht, ob etwas mit dem Auto passiert oder wie hoch die Kosten sind, es am Flughafen abzustellen. Zu unsicher, unseren schönen Wagen Opel Corsa mit spanischem Nummernschild auf einer Strasse, auch wenn sie sich in der Nähe eines Hotels befindet, 9 Tage abzustellen. Später sollte sich heraus stellen, dass man für die 9 Tage Parkzeit nur 32 Euro auf dem Flughafen hätte zahlen müssen. Aber das erfuhren wir erst viel später. In Berlin bezahlt man viel höhere Parkgebüren.

Nach einem guten, guten Frühstück im Hotel ging es mit dem Taxi zum Flughafen. An unseren Einscheckschaltern 60 bis 64 hatten sich bereits lange Schlangen gebildet.

 

Nach all den Vorbereitungen für die Reise konnten wir schon am Vorabend im Hotel unsere Zahnpasta nicht finden. Die billigste Tube im Transitraum kostete 5 Euro. Flüssigkeiten darf man ca. seit dem 11. September 2001 nicht mehr als 100ml mit sich führen, sowie keine Spraydosen, aber Medikamente zum eigenen Gebrauch. Für Kleinkinder sind Nahrungsmittel erlaubt. Zum Glück kam ich mit meiner Parfümflasche von Caroline Herrera durch die Sicherheitskontrolle, obwohl der Beamte diese leicht kritisch betrachtete. Meist wollen die Flughafenangestellten mit uns in Englisch die kurze Konversation führen, sind dann aber überascht, dass sie bei uns zwischen Spanisch und Deutsch wählen können und dazu noch in Portugal leben. Na, Juan kommt ebenfalls mit Französisch und Italienisch weiter.

Diesmal erfolgte eine weitere Kontrolle, da wir nicht nur das Land, sondern auch Europa als Kontinent verlassen wollten. Unsere Pässe wurden fotografiert, was sicherlich aus Sicherheits- und Kontrollgründen normal ist. Sie sollten mindestens noch eine Gültigkeitsdauer von 6 Monaten haben.

Wir kauften 2 kleine Flaschen O,33l Wasser für jeweils ca. 2 Euro. Auf den Flughäfen hat man immer Durst und unsere grosse Wasserflasche blieb vor dem Transitraum. Ein kleines Sandwich kostet ab 5 Euro: ein Stück Käse, ein grünes Blatt. Die McDonald-Freunde, zu welchen keiner von meinen bekannten Erwachsenen gehört, kann dort auf dem Flughäfen seiner besten Ernährung nachkommen. Überhaupt haben sich die Flughäfen Europas seit 20 Jahren stark verändert. Gab es noch vor ungefähr 20 Jahren 2 Caféstuben und ein Restaurant auf dem Lissaboner Flughafen, so sind jetzt unzählige Verkaufsstände sowie kleine Restaurants zu 1. Klassepreisen zu finden. Die Gehälter sind niedrig. Juan sprach mit einer jungen Verkäuferin. Ihre Arbeit für weniger als 500 Euro beginnt 4 Uhr morgens und endet 1 Uhr mittags. Am Nachmittag arbeitet sie an einer anderen Stelle, um die Kosten für ihren Lebensunterhalt finanzieren zu können.

Ein sehr langer Weg auf dem den riesigen Flughafen zum gate. Eltern und Kleinkinder sowie gehbehinderte Bürger dürfen zuerst einsteigen. Die meisten Passagiere wollen schnell ihren Sitz im Flugzeug belegen. Wir gehören auch dazu. Ich will meinen Platz besetzen und mich meiner Lektüre widmen, aus dem Fenster schauen, an das Leben denken und den hoffentlich schnellen Abflug erwarten.

 

 

 

 

 

Gegen 11.30 Uhr begann das boarding. Um 12 Uhr startete das Grossraumflugzeug. Es war zu 98% voll besetzt. Nun sollten 9 Stunden Flugzeit vor uns liegen. Ich sass am Fenster und mein Juan daneben. Zum Glück kam keine weitere Person, welche den dritten Platz  neben uns einnahm.Wir flogen dem Licht und der Zeit entgegen. Jeder Sitz war mit kleinem Kissen und kleiner wärmenden Decke versehen. Doch der Abend kam nicht. Der Nachmittag und folglich das anhaltende Licht lies keine Dunkelheit durchdringen. Als wir gegen 15 Uhr mexikanischer Zeit den Airport Can Cun erst eintrafen und dann verliessen, war es bereits 22 Uhr in Deutschland. Verschiedene Reiseagenturen holten ihre Gäste mit grossen und kleinen Bussen am Ausgang ab und brachten sie zu ihren Hotels. Unsere Hotelanlage “GRAN BAHIA PRINCIPE, Rivera Maya, Mexico” liegt in der Nähe von Tulum. Wir brauchten fast eine Stunde, um dort einzutreffen. Unterwegs bekamen wir die ersten Eindrücke über die Yucatan-Halbinsel.

 

Die Hotelanlagen werden Resort genannt: ein riesiger Hotelkomplex am Meer, in diesem Fall die Karibik, mit grossflächigen Anlagen aus niedrigen Häusern, bis zur dritten Etage, als Hotelzimmer, alles im landeigenen Stil in Farben und Aufbau, aus einer Ansammlung verschiedener Swimmingpools, Sportstätten, Bars, Restaurants, Tanzlokalen und alles versteckt zwischen einer grünflächigen Pflanzenwelt aus verschiedenen riesigen Palmen, Rasenflächen und einer Blumenwelt.

 

 

 

Im Horizont immer das Meer.

Als ich das Prospekt mit seinen sonnigen zum Urlaub einladenden Fotos sowie Texten ansah, konnte ich mir wenig vorstellen, dass ich mich unter so zahlreichen Touristen wohlfühlen, besser einsam fühlen würde. Das Gegenteil wurde zum Fall. In den kilometerbreiten Anlagen verschwanden die Touristen in grünen Gartenanlagen und man begegnete sich nur kurz oder einigen mehr zu den verschiedenen Mahlzeiten in den Restaurants.

 

 

 

 

 

Bei Ankunft in unserer Hotelanlage mussten wir erst eine polizeiliche Kontrolle passieren. Später sahen wir, dass alle Tourismusanlagen sowie Wohngebiete mit höheren Einkommen polizeilich überwacht werden. Der Hintergrund ist der Drogenschmugel und die Kriminalität und des Wegbahnens zur amerikanischen Grenze.

Vor der Rezeption empfingen uns freundliche junge Frauen mit schönen Maya-Gesichtern, welche Säfte in Champagnergläsern und kleine Canapés anboten. Mein Juan war einer der ersten neuen ankommenden Gäste an der Rezeption. Wir erhielten nach der Passkontrolle Informationsmaterial zur Hotelanlage, 2 Plastikkarten zum täglichen Neu-Ausleihen von riesengrossen dunkelblauen Swimmingpool-Handtüchern sowie unsere Hotel- besser Wohnungsschlüssel. An unserem Handgelenk wurde jeweils ein lilafarbenes Plastikband mit kleinem Maya-Sonnenzeichen unzerreissbar festgeklemmt. So waren wir als Gäste lokalisierbar. Für die Nutzung des Tressorschlüssels bezahlten wir 5 Euro (bei Verlust hätten man 40 Euro zahlen müssen). Dort hinterliessen wir später unsere riesigen Geldvorräte, unsere Flugtickets sowie unsere Pässe. Mit uns führten wir Kopien.

Nach der Anmeldung wurden unsere Koffer mittels kleiner offener Personenkraftwagen zum Hotelzimmer transportiert. Wir bewegten uns per Fuss zu unserem 16 qm grossen Hotelzimmer 2206.

 

 

Dort empfingen uns zwei riesige grosse Doppelbetten u.a.s und natürlich, wie später am Morgen festgestellt, die Sicht auf die blaue Karibik mit Palmen. Der kleine Kühlschrank im Zimmer war voll und wurde ständig neu mit Säften, Bier und Snacks wieder aufgefüllt. Natürlich alles kostenlos einschliesslich verschlossener Wasserflaschen. Eine Kaffemaschine lud morgens bereits zum ersten Kaffe, oder wer wollte, zum Tee ein.

Mittlerweile war auch die Dunkelheit der Nacht gekommen. Wir versuchten, nicht an die deutsche bzw. spanische oder portugiesische Zeit zu denken. Es war nach dortiger Zeit weit nach Mitternacht. Wir konnten es jedoch nicht vermeiden, daran zu denken. Schon etwas von Müdigkeit begleitet und mit einer frischen Dusche begaben wir uns auf den Weg zu einem grossen Restaurant zum Abendessen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zwischen Eis-Kranich, Riesengarnelen und Kuchentörtchen waren ausreichend die köstlichsten Speisen an zahlreichen Theken, Tischen und offenen Brat- bzw. Kochstellen zum Probieren und Essen angerichtet. Als Getränk konnte man alles bestellen, was man wollte. Wir nahmen Weisswein, Wasser und Juan manchmal ein Bierchen oder Rotwein. Unsere spätere Lieblingsbar entdeckten wir erst nach 4 Tagen. Aber das kommt dann.

Gegen 3 Uhr europäischer Zeit fielen wir dann in die weichen Betten. Aber bereits nach fünf bis sechs Stunden erwachten wir und machten die ersten Fotoaufnahmen von der aufgehenden Sonne in der Karibik vor unserem Fenster im Erdgeschoss.

 

 

 

 

 

 

 

Bevor ich es vergesse, muss ich berichten, dass am Abend auf dem Balkon der Mond sich nicht von Ost nach West bewegte, sondern von Süd Richtung Norden. Jemand wird es erklären können? Auch das Sternbild der “Grosse Wagen” stellte sich verdreht dar, eigentlich immer verdreht, auch in Europa. Trotzdem gut anzusehen.

Auf dem Reiseinformationsblatt wurde u.a. darauf hingewiesen, dass die elektronische Spannung in Mexiko 110 Volt beträgt und ein Adapter nötig wäre. Nun, als möglichst erfolgreiche Reisende bemühten wir uns, diesen Adapter zu kaufen. Er war jedoch nirgends, einschliesslich Transitraum aufzufinden. Es stellte sich heraus, dass die Stromzahl dem Bürger genauso dienen würde wie 220 V. Es dauerte nur etwas länger, das Mobil aufzuladen.

Am frühen Morgen, es war schon Mittagszeit in Europa, spazierten wir zum Frühstück.

 

 

 

 

 

Die Hotel- und Gartenanlage sichtend, fanden wir zum Frühstücksbüfett, 7 bis 10,30 Uhr geöffnet. Die ersten drei Tage assen wir zwei Teller; in unterschiedlichster Weise gefüllt. Juan widmete sich mehr den einheimischen Gerichten und ich mich mehr den Salaten und den 100 Käsesorten, und etwas der verschiedenen Tomatensossen. Die 1000 angebotenen Früchte wurden mehr von den anderen Gästen genutzt.

 

Die wie ein Wabennest strukturierten Restaurants und das von oben hineinfallende Licht der Sonne sowie die Architektur der einheimischen Farben in Stein und Pflanzen beeindruckten durch eine sehr gemütliche Atmosphäre. 

 

An einigen Ecken befanden sich sorgfältig gedeckte Tische mit verschiedenen Säften, Sektkühler und Verdauungsschnäpsen. Da sich unsere Frühstückszeit so um den Zeitraum 14 bis 15 Uhr europäischer Zeit bewegte, war ich natürlich nicht an einem Sektfrühstück abgeneigt.

 

 

Wir erkundigten die ausgedehnte Hotelanlage mit Geschäften, Bars, Sport- und Tanzräumen. Ein Vertreter unserer Reiseagentur informierte uns über mögliche Exkursionen zu den Maya-Stätten und auf dem Meer zu naheliegenden Inseln, welche man selbst bezahlen musste. Wir entschieden uns für eine Tagestour zur Maya-Stätte Chicen Itza mit anschliessendem Mittagessen auf einer typischen mexikanischen Hacienda, Rodeo-Pferde-Lasso-Reiten sowie gesanglichen Einlagen in dortigen historischen, vor allem farbigen Trachten.

 

 

 

 Zu unserem Reiseleiter durch die historischen Maya-Stätten gesellte sich bald ein weiterer: Juan. 

                                                                                                                  

 

 

Gemeinsam mit Juan, und der letztere meist wirklich besser über die historisch gewachsenen Wurzeln der Gegend informiert, wurde uns ausführlich der Bau der Tempel und ihrer künstlerischen Bedeutung beschrieben. Immerhin kannte man zu der Bauzeit noch kein Eisen.

 

 

 

 

 

  Auch unser Reiseleiter in Israel, welcher uns durch Jerusalem führte, hatte in Juan im vergangenen Jahr einen grossen Kenner der Geschichte gefunden. Mit meinem Geschichtsstudium in meiner Jugendzeit in der DDR konnte ich damit nicht mithalten! Mich interessierten mehr die vielen, vielen Verkaufsstände der Mayas, kreisförmig um die Tempel errichtet. In der Nähe eines damaligen “Fussballplatzes” – das Tor befand sich in 5 m Höhe wie ein Baskettballtor aus Stein – stiessen wir auf eine Maya-Frau vom ca. 90 Jahren; dünn und klein und bot ihre Handarbeit zum Verkauf an. Kleine mit farbigem Kreuzstich bestickte kleine Deckchen mit dem Tempelsymbol Chitzen Itza. Bei Karla ist eines anzusehen. Wir kauften die letzten 5 Tüchlein für einen für sie sehr guten Preis. Damit war ihre Ernährung für die kommende Woche gesichert.

 

Ein weiterer halber Tagesausflug brachte uns in die nahegelegende Stadt Tulum und angrenzenden Maya-Tempeln direkt in der bergigen grünen Landschaft an der Karibik. 

 

 

 

 

Dort gab es die Gelegenheit zu einer körperlichen Erfrischung im warmen und glasklaren Karibik-Meerwasser. 

 

 

Die dritte Tagesreise führte uns zur Insel Contoy (Naturschutzgebiet), welche täglich nur von wenigen Touristen besucht werden darf. Eine Stunde dauerte die Anfahrt bis nach Can Cun an der nördlichen Spitze der Halbinsel Yucatan. Mit Gästen aus anderen Hotels, welche jeweils mit Bussen zum kleinen Hafen gebracht wurden, bildeten wir eine Gruppe von ca. 50 Personen, darunter Italiener, Kanadier, Franzosen, Russen, Portugiesen (2 aus Porto und 2 aus Figueira da Foz= Juan & Julia) und einige Deutsche. In einem “breiten” Boot wurden wir über die windige Karibik bis zu einem Korallenriff gebracht. Hier konnte, wer wollte, mit bereit gestellter Schwimmweste, Taucherbrille und Schwimmflossen in das rauschende Meer steigen. 

 

 

 

 

Juan beteiligte sich unter den 10 Mutigen. Grosse Fische wie vor 20 Jahren konnte Juan nicht im Wasser entdecken. Aber es machte allen Teilnehmern trotzdem viel Spass und es wurde viel gelacht.

Angekommen auf der Insel Contoy wurden wir von einem “spanisch” sprachigen Mexikaner (Mayanachkomme) durch die Insel geführt.

 

Zum Mittagessen wurden an Holztischen und Holzbänken frisch gefangener und gegrillter Fisch, Salate, spanische Tortillas und Hühnchen serviert. 

 

 

Am Nachmittag führte uns der Weg über das Meer mit Tanzmusik an Bord zur Insel der Frauen. Sie erhielt ihren Namen, da vor vielen Jahrhunderten dort zuerst frauliche Steinfiguren gefunden wurden waren. Die Insel selbst zeigt sich heute als einheimischer Einkaufsort für die Touristen. Tausende kleine Geschäfte, Stände und Strassenhändler boten sich an. Erwähnenswert sind die vielen Geschäfte mit echtem Silberschmuck. Wir kauften auf der Insel jedoch für Juan ein blaues Karibikhemd mit “tauchenden” Fischen.

Zwischen den Tagen der Exkursionen badeten wir unweit vor unserem Hotelzimmer in der Karibik oder in einem der Swimmingpools. Ab 10 Uhr morgens konnte man sich jedwede Getränke an den unterschiedlichsten Bars und Kiosken, natürlich ohne zu bezahlen, holen. Häufig sahen wir Hotelgäste mit kleinen Thermuskannen oder an den Gürtel angehängte Plastikflaschen. Bald verstanden wir, dass es sich um erfahrene Gäste handelte. Sie holten sich Ihre Drinks oder Säfte an den Strand oder führten sie diese bei ihren Unternehmungen mit sich.

Am dritten oder vierten Abend nahmen wir noch nach dem köstlichen Abendessen eine Copa in einer Baranlage.

Ich werde jetzt versuchen, mich kürzer zu fassen, sonst braucht Ihr gar nicht mehr selbst nach Mexiko fliegen und mein ehemaliger DDR-Kollege sollte recht behalten, dass man gar nicht reisen bräuchte!

An diesem Abend, jeden Abend eine andere vergnügliche Veranstaltung, wo wir aber noch nicht teilgenommen hatten, hatte man eine Karocke-Abend organisiert. Ich als unschuldige nicht mehr Tanz- bzw. Barbesucherin, wusste nicht, was das bedeutet. Kurz gesagt, einige Fotos wurden an Euch verschickt. Juan sang als einer der ersten Darsteller von Frank Sinatra: Thats is my way! mit grossem Erfolg. Seine Stimme und die Musik von Sinatra.

 

 

 

 Seitdem besuchten wir jeden Abend diese Baranlage und wurden Freunde der Barkieper: Ich wechselte von Sekt zu “Margaritta”, ein mexikanisches Mixgetränk. Etwas Tequilla und Säfte sind im Glas und der Glasrand in Salz getaucht! Die Mexikaner sagen, ohne Tequilla geht nichts!!!

 

 

 

 

Man freundete sich mit so manchen Gästen an; besonders Juan war ein begehrter Gesprächspartner verschiedener Sprachen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Delphine konnten wir in einem Wasserbecken beobachten. Einige Touristen nahmen das Angebot war, gemeinsam mit ihnen zu schwimmen. Uns blieb leider nicht Zeit, um täglich im Sportraum an den Geräten elegante Übungen zu vollbringen, ebenso nicht für Golf, Wasser-Ski-Fahren oder Wasser-Motorrad-Fahren. Auch von geübten Kräften durchgeführte körperliche Massagen mussten wir auf unsere nächste Mexikoreise verschieben. Dafür nutzten wir die Zeit, die vielen kleinen Läden mit einheimischen Produkten sowie Souvenieren ausgiebig zu erkunden. So manches kleine Geschenk wurde gekauft.

Auf einer Exkursion  zur Naturinsel unterhielten wir uns längere Zeit mit einem deutschen jungen Ehepaar aus Berlin, welches in einem anderen Hotel untergebracht war. Wie sich heraus stellte, sprach der sportlich grosse junge Mann akzentfrei Deutsch, obwohl er einen arabischen Vater hat, was man ihm ansah. Seine Frau hat einen italienischen Vater, was man ihr nicht ansah. Dafür hatte der 13monatige Sohn süsse bräunliche Löckchen. Der Vater trug seinen Sohn durch die Insel und die Mutter fotographierte mit einer Spezialkamera, wie sie Antje und Carsten besitzen. Unter freundlichen Ansagen durfte sie Fotos machen. Das erinnerte mich an meinen Juan, welcher oftmals meint, die besseren Regieanweisungen zu kennen und er auch meistens recht hat. Das junge Paar berichtete u.a. auch von der Erkrankung ihres kleinen Sohnes. Dieser musste im mexikanischen Krankenhaus behandelt werden. Diese sind privat, und man hat die Kosten zu zahlen: 500 Euro für die Aufnahme, 200 Euro, dass ein Arzt kam, 7 Infusionen und eine Übernachtung mit den Eltern. So kamen 2.300 Euro zusammen. Ich begegnete, wenn das Kind krank ist, bezahlt man alles. Mir wurde entgegnet, dass alles vom ADAC in Deutschland ohne jedwede Diskussion übernommen worden war. Ihre Auslandskrankenversicherung beträgt im Jahr 18,50 Euro. Juan und ich waren durch eine Versicherung mit unserem Reisebüro abgesichert.

Als sich die Zeit dem Ende näherte, überlegten wir, ob wir eine Woche verlängern könnten. Jedoch waren die Kosten des Flugticketswechsels nicht im Verhältnis zu einer Verlängerung.

Am letzten Tag gegen 12 Uhr sollte das Zimmer verlassen werden, um es für die neuen Gäste vorzubereiten. Die Koffer, die mal wieder kaum zu schliessen waren, wurden zum Sammelpunkt zu der Eingangshalle der Hotelanlage gefahren. Gegen 16 Uhr sollte unser Bus uns zum Flugplatz bringen. Wir nutzten die Zeit bei unseren Freunden, denen wir jeweils mehrere Euro zusteckten, an der Bar, und für ein ausgiebiges Mittagessen sowie zu einem letzten Spaziergang. An diesem Tag übergaben wir der Rezeption 7 Ansichtskarten, welche so um die 25 Euro einschliesslich Briefmarken nach Europa kosteten. Man wies uns darauf hin, dass die Ankunft der Karten bis zu 8 Wochen dauern könnte. Seit unserer Reise sind 5 Wochen vergangen und es gab bis heute keine Rückmeldung einer eingetroffenen Karte aus Mexiko.

Etwas traurig verliessen wir unser Resort. Der check in verlief relativ schnell. Im Transitraum von Can Cun kauften wir noch ein T-shirt für Ernesto, eine kleine Citzen Itza – Pyramide aus Obsidiana, welche Glück bringen soll. Sie kostete 17 Dollar, ungefähr 13 Euro. Da die Zigaretten in den Transiträumen billiger sind, wollten wir zwei Stangen (10er Packete) als Geschenk kaufen. Doch man verwies uns an ein Sonderangebot; jeweils 3 Packete zu einem noch günstigeren Preis. Dazu kauften wir noch 4 Flaschen Tequilla, die darauf warten, von Juans Sohn Illitsch, Klaus, vielleicht dem grossen Nils und Juan “ausgetrunken” zu werden. Um die Ankunft in Portugal vorweg zu nehmen, am Zoll winkte uns Freude strahlend der Beamte aus der Reihe und nahm uns 4 der 6 Zigarettenpackete ab. In durchsichtigen Plastebeuteln hatte man sie bei uns auf dem Koffertransportwagen leicht entdecken können. Jeder Bürger dürfe nur 200 Zigaretten in´s Land bringen. Andere Reisende waren schlauer; wir verloren 100 Euro.

Da diesmal der Rückflug nicht in das Licht, sondern in das Dunkel führte, sollte die Nacht kurzweilig werden. Nach einem reichhaltigen Abendbrot mit Bierchen und Weinchen, um gut zu schlafen, wickelten wir uns in unsere Decken ein und schliefen halb wach einige Stündchen. Wegen der Richtung des Windes dauert immerhin der Rückflug eine Stunde weniger. Es wurde noch ein Frühstück gereicht, bevor die europäische Küste gesichtet wurde.

Langsam begannen die Bürger des Grossraumflugzeuges, in den Gepäckfächern rumzuwühlen. Es dauerte nicht lange und fast alle Reisende hatten auf einmal gepolsterte Winterkleidung am Körper. Immerhin wurden 10 Grad

Celsius in Lissabon erwartet!!!

Nur Juan und ich verliessen mit exquisiter Frischsommerkleidung das Flugzeug auf dem Weg zum Airport. Später holten wir dann auch für jeden eine Windjacke aus unseren Koffern. Es gelang, dass beide Koffer pünktlich kamen, was uns nicht oft passiert. Wir gaben schon verschiedene Suchanzeigen nach unseren Koffern in Halbeuropa auf.

 

Bald hatte uns unser Paradies auf Madeira wieder!

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