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MATEO MATHAUS: THE WORLD NOW

Franz Karl Kothe (1913-1965), Künstler, Familie, Leben, Coswig/Anhalt, Bremen, Sachsen/Anhalt...

Franz Karl Kothe (1913-1965), Künstler, Familie, Leben, Coswig/Anhalt, Bremen, Sachsen/Anhalt...

(ENTWURF): Mit Suche nach weiteren Informationen, u.a. wer erkennt die Lehrer und Studienkollegen aus Bremen (Nordische Kunsthochschule, 1934/1935) bzw. Fotos und Angaben zu seinen Werken?

E-mail: prusia@wanadoo.es

mateomathaus@hotmail.com

Kothe, Selbstbildnis, 2. Hälfte 30er Jahre

Kothe, ca. 1950

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kothe, ca. 1950

Kothe, Selbstbildnis, in Öl, ca. 1940

neben dem Stadtschloss Hauptsymbol der Stadt Coswig/Anhalt

Stadtwappen von Coswig/Anhalt, als Geschenk 1964 von Franz Karl Kothe, an der Frontseite des Coswiger Rathauses.

 

 

 

 

Der deutsche Kunstmaler, Bildhauer und Grafiker Franz Karl Kothe wurde am 11. 03. 1913 in Coswig/Anhalt als Sohn des Tonwarenfabrikanten Franz Kothe (1882-1916) und der Fleischerstochter Henriette Luise Kothe, geb. Strauchenbruch (1890-1974) geboren. Franz Kothes Vorfahren stammen aus Straach, einem Dorf unweit von Coswig/Anhalt.

 

 

Grabstein, Vorfahren Strauchenbruch

 

 

Tonwarenfabrik und Haus, Berliner Str. 6, 1915

 

 

 

Angestellte und Arbeitsmaterialien der Tonwarenfabrik

damals Berliner Str. 6 im Schnee

 

 

Luise Strauchenbruch als Dirndl, links, ca. 1908

Kothes Vater, ca. 1915

 

 

 

 

 

Kothe, ca. 1 Jahr

 

 

 

 

 

Kothe mit Mutter, ca. 1916

 

 

 

 

 

Kothe mit Mutter und Vater im Garten, ca. 1916

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kothes Grosseltern Strauchenbruch, vorn K. ca. 10 Jahre, Bruder Alfred

 

 

 

 

 

letzte Ruhestätte des Vaters,  Franz Kothe

 

 

 

 

 

1916 starb sein Vater im Ersten Weltkrieg. Seine Mutter heiratete später ihren Grosscousin Paul Ecke (ca. 1885-1929), um die Fabrik, eine der drei grössten der Stadt, weiterführen zu können. Seine Familie besass einen grossen Teil des Grundbesitzes in Coswig. Aus dieser Ehe entstammt der Sohn Alfred Ecke (ca. 1920-1944). Paul Ecke nahm sich während der Weltwirtschaftskrise 1929 das Leben.

Kothe, sein Bruder Alfred, Paul Ecke, seine Mutter, ca. 1924

 

 

 

 

Kothe, ca. 1930, 2. hinten r.,  r. vorn, Bruder Alfred

 

 

 

 

Hochzeit, ca. 1930, rechts sitzend Kothes Mutter, stehend Kothe, daneben Bruder Alfred

 

 

 

 

Kothes Mutter , ganz rechts

 

 

 

 

 

Kothes Mutter, 2.von links

 

 

 

 

Kothes Lieblingsschriftsteller Rainer Maria Rilke

 

Weiterhin gehören dazu Hermann Löhns, Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller, Hermann Hesse.

 

 

 

 

Kothes Mutter, Coswig, Berliner Str. 6

 

seine Mutter sowie Kothe mit Bruder Alfred

 

Von 1920 bis 1929 besuchte Kothe die Grundschule und Realschule in Coswig. Anschliessend absolvierte er eine Lehre als Maler beim Malermeister Kühne in Dessau. Sie sollte als Grundlage des von ihm angestrebten künstlerischen Berufs dienen.

Kothe, Malerlehrling in Dessau

Auf der Rückseite der Fotos steht geschrieben: "Hoffentlich ist bald Feierabend, besser noch vor dem Frühstück" bzw. "frei schwebend mit Pinsel in linker Hand".

 

 

                                          Kothe, seine Mutter, Bruder Alfred, ca. 1936

 

 

 

 

 

 

Kothe, r., mit Studienkollege

Anfang der 30er Jahre begann Kothe eine Ausbildung an der Kunstgewerbeschule Bremen, ab 09. 04. 1934 Nordische Kunsthochschule Bremen. Der Leiter war der Künstler und Professor Dr. h. c. Fritz Mackensen (1866-1953), späterer Direktor der Kunsthochschule in Weimar, welcher Karl Kothe als "als sehr intelligenten und für Malerei hochbegabten jungen Mann" einschätzte (Originalschreiben aus Worpswede 12. 11 1935; siehe links).

Zu seinen Lehrern gehörten u.a. A. Berger, Ottomar Anton (1895-1976), Ernst Gorsemann (1886-1960), Hans Gross (auch Hans Friedrich Grohs; 1892-1981), Paul Perks (1879-1939), Ferdinand Sckopp (1875-1967), Wilhelm Tegtmeier (auch Taegtmaier, 1895-1968).

Studentengruppe Bremen, Kothe, 2. Reihe, Mitte

 

 

 

 

 

 

Studentengruppe Bremen, Kothe ganz links

 

 

 

 

 

 

 

Studentengruppe Bremen, Kothe 2.Reihe, 2.von rechts

 

 

 

 

Studentengruppe Bremen, Kothe 5.Person von rechts

 

Studentengruppe Bremen, Kothe, 3.von links

 

Studentengruppe Bremen, mit Lehrer

Studentengruppe Bremen, Kothe,hinten stehend

 

Studentengruppe Bremen, Kothe, Mitte letzte Reihe

 

 

 

 

Studenten, Bremen, Kothe, 2. v. r.

 

 

   Kothe, links

 

Kothe, verm. Entwürfe, Rötelzeichnung/Grafik, o.D.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Am 20. Januar 1935 wurden Adam Amend (1909-2003) und Kothe wegen "ungebührlichen Verhalten vor der gesamten Lehrerschaft" von der Nordischen Kunsthochschule Bremen verwiesen. Mit der Einsetzung des Malers Carl Horn (1874-1945), des Schwiegervater von Rudolf Hess (1894-1987), Stellvertreter Hitlers, in die Leitung der Nordischen Kunsthochschule Bremen verstärkten sich die Diskrepanzen um die zukünftige künstlerische Ausrichtung der Anstalt. Nach einer Diskussionsveranstaltung zu diesem Thema an diesem Tag erhielten beide unmittelbar ihre Exmatrikulation; unterzeichnet von Carl Horn am 18. Februar 1935. Sie und 13 Studierende, welche sich ihnen freiwillig anschlossen, erhielten Studienverbot an allen deutschen Hochschulen.

 

 

 

Kothes Bruder Alfred

 

Kothe, ca. 1940

 

 

Kothe, ca. 1944

1939 wurde Kothe zum Kriegsdienst beim Bodenpersonal der Luftwaffe nach Ahrenshop (Prerow/Ostsee), Perleberg (Uckermark) und Peenemünde (Usedom) einberufen.

Peenemünde

Kothe, Peenemünde, 2.v.rechts

 

 

 

In Peenemünde gelang es ihm, gemeinsam mit anderen Anwesenden, Wernher von Braun (1912-1977) das Leben zu retten, indem sie ihn nach einem Flugzeugabsturz aus der Ostsee holten. Dieser war seit 1937 der Leiter der neu gegründeten Versuchsanstalt in Peenemünde (Usedom). Werhner von Braun begab sich mit 500 Mitarbeitern April 1945 in Süddeutschland in amerikanische Kriegsgefangenschaft.

 

 

 

 

 

 

 

 

Kothe, Bruder Alfred, ca. 1940

 

 

 

 

 

Kothe, links

Kothe, bei der Arbeit

 

 

Kothe, bei der Arbeit

 

 

 

 

 

 

Kothes Landschaftszeichnungen ca. nach 1928

 

 

 

 

Kothe, Skizzen, Landschaft, ca. nach 1928

 

 

Kothe, Zeichnung, s/w, Steg am Meer, undatiert

 

 

Kothe, Zeichnung s/w, Segelboot am Ufer, undatiert

 

 

Kothe, Zeichnung s/w, Kathedrahle von Beauvais/Frankreich, bereits 1941 in Magdeburg ausgestellt

 

 

 

 

 

Kothe, Zeichenstudie, Frontansicht Kathedrahle

 

Kothe, Zeichenstudie, Seitenansicht Kathedrahle

Kothe, Zeichenstudie, Kathedrahle

 

 

Von April 1945 bis Dezember 1945 war Kothe in amerikanischer Kriegsgefangenschaft, wurde nach Köln entlassen und kehrte zurück zu seiner Mutter in sein Heimatstädtchen Coswig/Anhalt. Mit seiner Mutter verband ihn ein inniges Verhältnis. Sie hatte im Ersten Weltkrieg ihren geliebten Mann und einen Bruder verloren; im Zweiten Weltkrieg ihren Sohn Alfred und einen weiteren Bruder.

 

 

 

 

Kothes Fotoaufnahmen:

an der Elbe in Coswig/Anhalt

 

 

Kothes Mutter, Wörlitz

 

Kothes Mutter, an der Ostsee

 

Kothe mit Mutter, an der Ostsee

 

Kothes Mutter, an der Ostsee; in den Bergen

 

 

 

Kothes Mutter, im Schlosspark, 1943

 

 

 

 

Kothes Mutter, in Kitzbühl

unbekannte schöne Frau

Kothe, an der Ostsee

Kothe, auf Hügel bei Perleberg

 

Kothes Mutter, an der Ostsee

 

 

 

 

 

Kothes Mutter, am Fluss

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kothes Mutter, ca. 1950

 

 

 

 

 


 

 

Kothe, 2. von rechts, seine Mutter, ganz links

 

 

 

 

Karl Kothe übte in den folgenden Jahren verschiedene Funktionen vor allem in der Kulturpolitik aus.

Kothe, Zeichnung s/w, unbekanntes Porträt

 

 

Kothe, Aquarell, Bunte Boote Insel Rügen

 

Kothe, Öl, Gewitter im Fläming

 

 

 

 

 

 

 

1949-1951 gründete Kothe das Coswiger "Keramische Werkmuseum", das heutige Stadtmuseum im Klosterhof in Coswig, und schuf dort dazu einen Wandfries. Manfred Butzlav wurde als Direktor eingesetzt. Auf der Seite Coswig-online.de und verschiedenen "Stadtinformationen" zu Jahresfeiern wurde diese Information vermutlich "vergessen". Dagegen werden das Archiv und die Stadtbibliothek in ihrer historischen Entwicklung genaustens namentlich von dem langjährigen Museumsleiter beschrieben und gewürdigt.

Weiterhin arbeitete Kothe mit an der Schaffung des Zerbster Museums und wurde vorgeschlagen, am Aufbau eines Museum der Binnenschifffahrt und Schiffbaus in Rosslau mitzuarbeiten.

Kothe war 1. Vorsitzender des Kulturbundes zur demokratischen Erneuerung Deutschlands, Ortgruppe Coswig (Anh.) und nahm wesentlichen Anteil, eine Volkshochschule (Sommer 1946) ins Leben zu rufen.

 

 

 

 

Hochzeit 19. 09. 1952 in Coswig, Rathaus

Kothes künstlerisches Atelier befand sich in der ehemaligen Tonwarenfabrik seiner Eltern in der Berliner Str. 6.

 

 

 

 

 

1952 heiratete Franz Karl Kothe die Schuldirektorin der Oberschule 1 in Coswig (seit 8. März 1952), Gertrud Masurath, welche 1945 aus Ostpreussen über die Weichsel flüchten musste.

 

 

 

 

 

Gertrud Masurath, als junge Direktorin, 1952

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Kothes Frau, Schuldirektorin, 4. von links

 

 

Kothes Frau, als junge Schuldirektorin, 9. sitzend von links

 

 

Tochter Sibylle (*1944), Sohn Klaus Karl (1953) , Tochter Karla (*1954), Tochter Gertrud Julia (*1956)

 

 

 

 

 

 

Er hat fünf Kinder.

 

 

 

                                  Kothes glückliche Frau mit Sohn Klaus Karl und Tochter Karla

 

 

 

                         Kothes Frau, seine Mutter, Tochter Sibylle, Sohn Klaus Karl im Kinderwagen

 

 

 

 

von links, 1954, Karla, Kothes Mutter, Sibylle, Kothes Schwiegermutter, Berta Masurath, Klaus Karl

 

 

 

 

 

 

1956, Gertrud Julia, Klaus Karl, Karla

 

 

 

 

 

Kothes Schwiegermutter, Berta Masurath, geb. Josepeith, verstarb 1962 in Coswig.

Ihre Flucht mit ihrem Mann ....Masurath (....-1951) und ihrem Sohn Karl Heinz (1929-1987) auf dem Seeweg Ende Januar 1945 von Danzig aus, hat sie nicht verwinden können. Die Nächte quälten sie jahrelang wegen der vielen um ihr Leben schreienden ca.10.000 Bürger des am 30 Januar 1945 im Meer untergehenden Schiffs "Gustloff". Es gab nur 1.000 Überlebende.

 

 

 

Vater von Ehefrau Gertrud, 3.v.l., als Zollinspektor an der  Grenze Ostpreussen zu Litauen

 

 

 

von Kothe 1962 gestaltet, Friedhof Coswig/Anhalt

 

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1955 trat Kothe der Jagdgesellschaft bei und wurde später deren Vorsitzender.

 

 

nach erfolgreicher Jagd, Kothe links

 

 

Dr. Dubrow, Arzt, Dr. Jetzig, Direktor Krankenhaus Coswig, Mitte, Dr. Wachs (?), sitzend,

waren oder fuhren in Urlaub, als Kothe Anfang August 1965 ins Krankenhaus kam.

 

 

 

Jagdgesellschaft auf dem Hubertusberg, Nähe Coswig,

Kothe links am Geländer

 

 

 

 

Kothe war Mitglied des Zentralvorstandes Verbandes Bildender Künstler Deutschlands (VBKD) und des Aktivs für Bildende Kunst der Ständigen Kommission Kultur des Bezirkstages Halles. Kaum nachvollziehbare Diskussionen Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre begleiteten seine Teilnahme bzw. Tätigkeiten u.a. in der Auftragskommission des VBKD Halle. Er bemühte sich um die Verwirklichung des sozialistischen Realismus in der Kunst nach eigenen Vorstellungen und nahm an verschiedenen Ausstellungen teil, wo er wiederholt verschiedene Kunstpreise erhielt, u.a. Verdienstmedaille der DDR und die Johannes-R.-Becher-Medaille.

 

Zu den damaligen Kollegen und Diskutanten gehörten u.a. die Künstler Karl Voigt (1911-1999), Gerhard Geyer (1907-1989), KarlHeinz Wenzel, Brigitte Felsch (*1927) und Heinz Felsch (*1924).

 

1954 war Kothe Vorsitzender der Jury zur Werkschau der bildenden Künstler im Bezirk Halle in der Staatlichen Galerie Moritzburg, in dem Kothe auch selbst als Künstler auftrat. Er war unter anderem mit Entwürfen für ein Wandgemälde für die Zweijahrschule in Eisleben vertreten (Wikipedia).

 

Ende der 50er Jahre und Anfang der 60er Jahre bis zu seinem frühen Tod widmete er sich vor allem der Kunst am Bau. In diesen Jahren leitete er in Coswig, Rodleben und im Stickstoffwerk Piesteritz Malzirkel. Sein Schaffen stiess wiederholt gegen offizielle Ansichten der bezirklichen (Halle) Partei- und Staatsführung. U.a. belastete ihn die Kritik 1965 vor seinem Tod an dem Bild "Junger Jäger mit Waffe" (weiter unter zu sehen).

 

1964 schenkte Franz Karl Kothe seinem "Heimatstädtchen" Coswig das Keramikwandbild Stadtwappen "Coswiger Jungfrau mit Sonnenuhr" an der Hauptfassade des Coswiger Rathauses in der Schlossstrasse (siehe unten). Er verstarb viel zu früh am 15. 08. 1965 wegen einer Blinddarmvereiterung in Dessau im Krankenhaus. Im Februar d.J. hatten ihm seine befreundeten Ärzte der Jagdgesellschaft noch abgeraten, sich operieren zu lassen.

 

Tod und für die Öffentlichkeit wie vom Verband Bildender Künster / Halle, Künstlerkollegen und befreundete Jagdkollegen vergessen oder bewusst aus dem Leben geschoben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

letzte Ruhestätte, Friedhof Coswig/Anhalt

 

 

 

 

Seine Mutter, Frau Luise Ecke-Kothe, überlebte ihn bis 1974. Sie starb trotz Hilfe ihrer Schwiegertochter, der Witwe Frau Gertrud Kothe und ihrer vier Kinder, unter finanziellen schwierigen Umständen. Als ehemalige Fabrikbesitzerin erhielt Kothes Mutter in der DDR keine Rente, lediglich etwas Sozialhilfe. Die Gebäude der Tonwarenfabrik musste Kothes Mutter mit Hilfe/unter Druck der Stadtverwaltung Coswig/Rosslau ("stille Enteignung") Anfang der 70er Jahre zum Nulltarif bzw. einer kleinen Geldsumme an die PGH Tischlerei Rosslau "verkaufen". Die Witwe Kothe konnte nach grossen Anstrengungen "allein" vor der versammelten Stadtverwaltung noch eine kleine Summe erwirken. Mit der kleinen Geldsumme wurden die aufgelaufenen Steuerschulden/Hypotheken über die Fabrikgebäude bzw. die Sozialhile für die Mutter Kothes beglichen.

 

Ein Rückgabeantrag der Erben wurde vom Amt für offene Vermögensfragen in Rosslau nach 1989 zurückgewiesen, da "kein DDR-Gesetz" verletzt worden war (deutscher Einigungsvertrag).

 

Die PGH Tischlerei Rosslau verkaufte den Betrieb nach der Wende 1989 an eine Coswiger Tischlerei für ca. 800.000,00 DM, welche sich noch heute in der Berliner Str. 6 befindet.

 

Der Dank der Stadtverwaltung Coswig/Anhalt war, Kothe sowohl bis 1989 als auch danach bis 2010 weder zu ehren, noch auch den Künstler zu erinnern, der die meisten öffentlchen Kunstwerke in der Stadt und Umgebung sichtbar hinterlassen hat. Weder in der Ausstellung des Coswiger Museums über die Geschichte der "Töpferstadt" fand eine Erwähnung der Tonwarenfabrik seines Vaters Franz Kothe statt, noch eine Würdigung des Künstlers Franz Karl Kothe. Der langjährige Museumsleiter der Stadt Coswig, Karl Schmidt, vermied es mit weiteren Kollegen auch, diesen Künstler als "genug" bedeutungsvoll zu erachten, ihn entsprechend würdigend auf der Coswiger-online-Seite zu erwähnen.

 

Erst seine Tochter Julia Kothe de Carapeto initiierte 2010 mit Hilfe einer Mitarbeiterin des Stadtarchivs Coswig, dass er in der Coswiger web-Seite in die Liste der "bedeutenden Persönlichkeiten" der Stadt aufgenommen wurde.

 

Ebenfalls befindet sich nicht der Name "Franz Karl Kothe" in der Aufstellung bekannter künstlerischer Persönlichkeiten Sachsen/Anhalts auf der web-Seite des Kultusministeriums in Magdeburg. Auf Nachfrage kam keine Antwort.

 

 

Kothe, 1965, letzter Sommer auf Rügen (nur 52 Jahre...)

 

Kothe, 1965, mit Frau, letzter Sommer auf Rügen, Thiessower Strand

Kothes Frau 1965, mit Töchtern von links Julia, Ulrike (*1959), Karla, in Sellin auf der Insel  Rügen

 

 

 

Kothes Frau 1966 und Kinder "allein" gelassen

 

Ebenfalls wurde seine Witwe, Gertrud Kothe (1922-2007), in keinster Weise für ihre Tätigkeit als eine oder die "dienstälteste" Direktorin einer Schule in Coswig (1952 - 1974) in der Region Rosslau/Dessau  und Zerbst (Schuldirektorin in Rosslau und Schulleiterin in Polenzko nach 1945) jemals gewürdigt noch geehrt. Im Gegenteil; nach der Übergabe ihrer Funktion als Direktorin nach 29 Jahren in Coswig wurde sie durch den neuen Direktor, Herrn Jürgen (?) Drobig, entsprechend als Frau- und einer Altersdiskriminierung wiederholt vor der versammelten Lehrerschaft blosgestellt. Aus gesundheitlichen Gründen konnte Gertrud Kothe nach 35 Arbeitsjahren als Schuldirektorin und Lehrerin vorzeitig in Rente gehen.

 

Unter grossen schwierigen finanziellen Umständen zog sie ihre 4 Kinder unter Verhältnissen der DDR allein ohne jedwede Unterstützung gross und ermöglichte trotzdem allen ein Studium.

 

 

 

Franz Karl Kothe hinterliess ein umfangreiches künstlerisches Schaffen.

 

 

Anfang der 70er Jahre fand auf Initiative von der Witwe Gertrud Kothe eine Ausstellung über das Schaffen ihres verstorbenen Mannes im Klosterhof ohne entsprechende Unterstützung der Stadtverwaltung in Coswig statt. Im Gegenteil, der damalige Museumleiter Karl Schmidt verlangte von der Witwe mit vier kleinen Kindern noch 300,00 Ostmark Miete für den Ausstellungsraum im Klosterhof.

 

 

 

links oben: Ölbild Vockerode; Ölbild Wildschweinkopf; rechts oben: Rötelzeichnung, liegender Frauenakt; rechts unten: Ölbild, Kothes Mutter, ca. 1959

 

 


 

 

 

 

Öffentliche Werkauswahl in Coswig und Sachsen-Anhalt

 

1949 Gedenkstein "Goethekopf zum 200. Geburtstag", in der Wittenberger Strasse in Coswig,

 

Inschrift: "Geistiger Einiger der Deutschen. Goethe, Erzieher zur Menschlickeit und Persönlickeit in Verantwortung vor der Gesellschaft"

Einweihung,

Kothe, 4. v.l., Frau Aehle, Herbert Schmidt (Direktor der kleinen Volkshochschule Coswig)

 

 

 

:

 

 

1950 Wandbild  (Scraffito), Wolke schiebt sich vor Sonne, an beiden Seiten der Friedhofskapelle, Coswig

 

 

 

1950er...Rundplastik am Friedensplatz in Dessau, von Kothe zweite Figur mit Kind von rechts (der Lautenspieler ist von Martin Hadelich, je eine Figur von Heinz Beberniß und Robert Propf ).

 

 

 

 

 

 

1953 Ölbild, Die Fahne von Kriwoi-Rog, im Auftrag für das Mansfeld-Kombinat. Von Heiner Müller (1929-1995) in einem Kamerspiel thematisiert, von Otto Gotsche 1960 (1904-1985) als Roman veröffentlicht und von Kurt Mätzig (geb. 1912) 1967 verfilmt..

Hauptbahnhof  Dessau, bis ca. 1990, heute verhängt;

es war jedoch ein Werk seiner Zeit.

Entwurf

 

Ölbild, Die Fahne von Kriwoi-Rog, 1953;

verbleib unbekannt.

 

"Mutter Brosowski"

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Modelle, seine Mutter und seine Tochter Sibylle

Modelle Manfred Butzlav, unbekannte Frauen

 

 

 

1953 Ölbild, Parteiveteran Gustav Schlichtholz, auf der III. Deutschen Kunstausstellung in Dresden, wofür er den 1. Preis erhielt

 

 

 

 

 

1953 Karl-Marx-Gedenkstein, Coswig/Anhalt (?)

 

 

 

 

 

1954 ca., Ölbild, Teil des Hofes Berliner Str. 6

 

 

 

1958 Wandbilder/Keramik "Jagd" in der Gaststätte Hubertusberg, Möllensdorfer Landstrasse, 6 km von Coswig/Anhalt

 

 

 

 

1959 Schiller-Gedenkstein....

 

1960 Keramikrelief an der Seitenwand eines Wohnhauses im Ortsteil Roßlau, nahe der Schiffswerft, in Dessau-Roßlau

 

 

 

1964 Keramikwandbild in der Käthe-Kollwitz-Schule in Lutherstadt Wittenberg, in Zuarbeit durch KarlHeinz Wenzel

2002 mit Schwiegersohn Mateo Mathaus

 

 

 

 

1964 Keramikwandbild in der Schule Jeberbergfrieden, Dorf in der Nähe Coswig/Anhalt

 

                                                                                                                   Foto: B. Schroeder-Bornkampf

 

 

1960 ? Wandrelief, Martin-Luther-Universität Halle, Chemisches Institut

 

1964 ?  Keramikwandbild in der Merseburger Hochschule

 

1952 Sonnenuhr in der Wörlitzer Gartenanlage, Roseninsel

 

 

                                                                             Foto: Mirjan Pervan

 

 

1964 Gedenkstein gegen den Faschismus am Eingang Stadtschloss Coswig, heutige Schlossstrasse

 

 

 

 

 

1964  Keramikwandbild Stadtwappen, Coswiger Jungfrau mit Sonnenuhr, an der Frontseite des Rathauses; neben dem Stadtschloss Hauptsymbol der Stadt Coswig/Anhalt

 

Rathaus Stadtwappen, Coswiger Jungfrau mit Sonnenuhr, mit Schwiegersohn Mateo Mathaus (1999)

 

 

 

 Stadtwappen mit Sonnenuhr

 

 

 

 

 

Quellen: öffentliche Künstlerarbeiten von Franz Karl Kothe

Fotos: Franz Karl Kothe, Gertrud Julia Kothe de Carapeto

 

 

 

 

 

Rote Bäume am Meer, Aquarellzeichnung, Anfang 30er Jahre

weitere künstlerische Werke:

 

 

 Keramikwandbild "Sonnenblumen", ca. 1963, mit Schwiegersohn Mateo Mathaus (2001)

 

Kothe, Zeichnung s/w, Friedrich Schiller, 1955

 

 

 

                                                               unbekannt, s/w Zeichnung

 

 

 

 

 

 

Bäume an der Elbe, Ölbild, undatiert

 

 

 

 

 

 

Farbstudie, Aquarell, Wolken über dem Meer, Anfang der 30er Jahre

 

 

Farbstudie, Aquarell, Bäume mit Wurzeln, Anfang der 30er Jahre

 

 

Frauenbildnis, unbekannt, undatiert

 

Bauernhof in Mecklenburg, undatiert

 

 

LEO, Fink von Finkenstein, undatiert

 

 

 

 

 

 

Kothe, Ölbild, 1931

 

 

 

Farbstudie, blau, weis, rot, Aquarell, Anfang der 30er Jahre

 

 

 

 

 

Zeichnung, s/w, unbekannt, undatiert

 

 

 

 

 

 

Porträt, s/w, unbekannt, undatiert

 

 F. Korth-Gotha, s/w, datiert 1948

 

Modellsitzen 1964, Lenkheit und Tochter Gertrud Julia

junger Jäger Lenkheit

 

 

                                                       Porträt, s/w, unbekannt, undatiert

 

 

                                                 Porträt, s/w, unbekannt, undatiert

 

Tochter Sibylle, Ton, ca. 1958

 

 

 

 

Tochter Karla,  Zeichnung, s/w, 1965

Tochter Gertrud Julia,  Zeichnung, s/w, 1965

 

 

 

 

 

 

 

 

Zeichnungen, s/w, ca. nach 1940

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Dr. Gertrud Julia Kothe de Carapeto

e-mail: prusia@wanadoo.es; mateomathaus@hotmail.com

 

Franz Karl Kothe, Künstler, Familie, Leben, Coswig/Anhalt, Bremen, Sachsen-Anhalt

 

 

Danksagung für die freundliche Unterstützung bei der Bereistellung von Dokumenten/Informationen:

- Stadtarchiv Dessau-Rosslau

- Stadtarchiv Halle

- Akademie der Künste Berlin, Abt. Bildende Künste, Hans-Lorbeer-Archiv

- Bundesarchiv Bonn

- Staatsarchiv Bremen

 

 

- Bettina Schroeter-Bornkampf (Kunst-Historikerin) in Dessau/Rosslau

 

 

 

 

 

Pressestimme;

Neue Ausstellung im Coswiger Klosterhof Coswig/MZ/hwi. Mit 80 Jahren ist der gebürtige Eislebener Friedrich Schäffner von der Malerei immer noch besessen. Mit Coswig kam er erstmals 1934 in Verbindung, damals als Schriftenmaler bei der WASAG. Hier lernte er auch den Kunstmaler Karl Kothe kennen, dessen Einfluß auf seine späteren, eigenen Schöpfungen Schäffner nicht verneint. Kothe war für ihn sozusagen der Entwicklungshelfer, der Katalysator für materielle Perfektion, ohne seine persönliche Denk- und Arbeitsweise jedoch in Frage zu stellen. 

Quelle: MZ, 27.10.1994

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